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Einsiedelei

1489 liess sich Johann Wagner aus Riedlingen an der Donau hier nieder, nachdem er 13 Jahre als Kartäuser im Kloster Ittingen an der Thur gelebt hatte. Der Mann wollte nach dem Vorbild des zwei Jahre zuvor verstorbenen Bruder Klaus in der Wildnis und Einöde der Berge ein gottgeweihtes Leben führen. „Zwei Steinwurf“ unterhalb der heutigen Kirche soll der Eremit, von einem überhängenden Felsen geschützt, in einer Art Höhle gelebt haben. Nur an Sonn- und Feiertagen stieg er hinab nach Kriens und Luzern, wo er die Messe besuchte und Almosen sammelte. Vornehme Stadtadlige, allen voran die Patrizierfamilie von Wyl, der das Waldstück gehörte, wurden auf den Einsiedler aufmerksam und liessen ihm zwischen 1501 und 1504 ein einfaches Bethäuschen mit Altar errichten – das erste Gotteshaus in Hergiswald. Bald wurde der Ort von immer mehr Menschen aufgesucht. Als der Waldbruder Hans Wagner 1516 starb, wurde er gemäss seinem Wunsch in der Kapelle beigesetzt.